Was viele ahnten, können wir nun weltexklusiv bestätigen, quasi Schwarz auf Weiß, Glitzer auf Glamour, Hound auf Dog: Elvis lebt.
THE KING LIVES AS A VIKING QUEEN IN AN 80IES CLUB ON VENUS
In den Siebzigern war der King längst irdischen Banalitäten wie dem Tod entwachsen, und so begab es sich, dass er seine fleischliche Hülle auf Graceland zurückließ, um woanders seine Existenz fortzusetzen.
Laut der Familie nahestehenden Quellen hatte er zu seinem Ableben genug von den Menschen und steuerte seine Essenz auf einen fernen Planeten. Er landete – im Körper des jüngsten Kindes einer zwischen den Welten segelnden Wikingerdnaystie. (Ja, es handelte sich um entfernte Verwandte von Thør.)
Das raue Seefahrervolk staunte nicht schlecht, als da ein Mädchen geboren ward, das mit tiefer Stimme und zuckender Oberlippe unbekannte Weisen anstimmte. Es wuchs schnell und hoch. Wenn es nicht sang, griff es instinktsicher nach den mit Øl gefüllten Hörnern der Mannen. Bald kannte das ganze außerirdische Wikingervolk die große singende Thrønfolgerin, die sie aufgrund ihrer Liebe zum Øl hinter vorgehaltener Hand – „Ølvis“ nannten.
Ølvis wurde zur mächtigen Kämpferin, ihr Ruf eilte ihr bis in entfernteste Galaxien voraus, ihre Stimme vermochte, ganze Monde zum Beben zu bringen. Sie war Königin und herrschte über ein Reich, in dem viele Sonnen schienen.
Ihr Ruhm, ihre magische Musikalität, die ganze Heerscharen zum Verstummen brachte, und ihr Øl-Durst stiegen ihr allerdings zu Kopf. So legte sie sich mit dem mächtigen Colonel an, der Räume zwischen den Erden überwachte, Sonnenlicht verteilte und die Völker gewähren ließ, solange sie ihn nicht in Frage stellten. Genau dies tat Ølvis.
Alle Zeichen standen auf Krieg. Ølvis war bereit, die größte Schlacht der Geschichte ihrer Dynastie anzutreten. Doch im letzten Moment konnten die alten Wikingerweisen Colonel milde stimmen und von einem jugendlichen Alleingang der größenwahnsinnigen Prinzessin überzeugen.
Ølvis war von dieser Bevormundung dermaßen enttäuscht, dass sie alle Øl-Vorräte des ganzen Reichs austrank.
Niemand weiß genau, was danach geschah. War es ein Fluch? War es eine Verbannung? War es ein Absturz? Jedenfalls kam Ølvis in einer Bar wieder zu sich. Alles abgeranzt und lost. Zeit und Ort schienen sich in der sich einsam drehenden Diskokugel zu verlieren.
Einzig, die Musik aus fernen Boxen schenkte einen Anflug von Orientierung. Ølvis kannte die Melodie. Doch das musikalische Drumherum und tumbe Bum-Tschack irritierte den schweren Kopf der vom Himmel gefallenen Queen. Und diese hohen, nasalen Stimmen erst!
You were always on my miiiind,
you were always on my miiiind.
Es heißt, Ølvis hätte danach die Bar zu Kleinholz gemacht und seither im ganzen Sektor Lokalverbot. Sie musste sogar eine Nacht in der Ausnüchterungszelle verbringen. Dort dürfte etwas Nachhaltiges mit ihr passiert sein.
Denn seither zieht die Wikingerkönigin verwirrrt durch Welten und Räume, spielend, singend und suchend. Was geblieben ist: die tiefe Stimme und die zuckende Oberlippe.